Am 27. Januar 2025 jährt sich zum 80. Mal die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Dieses Datum markiert nicht nur die Befreiung der Überlebenden, sondern auch die Offenbarung des unvorstellbaren Leids, das Millionen von Menschen während des Holocausts widerfahren ist. Auschwitz ist seitdem zum Symbol für den systematischen Völkermord und die gezielte Verfolgung von Juden, Sinti und Roma sowie anderer marginalisierter Minderheiten geworden.
Die Gedenkveranstaltung im Landtag von Baden-Württemberg beleuchtet in diesem Jahr unter der Frage „Wie gedenken wir?“ die Bedeutung und Form des Erinnerns in der heutigen Zeit. In enger Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg sowie dem Arbeitskreis aller Opfergruppen trägt der VDSR-BW dazu bei, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten und aktuelle Fragen der Verantwortung und Solidarität zu diskutieren. Der Vorstand, Mitglieder und Mitarbeitende des Verbandes werden an der Gedenkstunde teilnehmen, und dabei auch an die fortdauernde Verantwortung der Gesellschaft erinnern, sich der Verfolgungsgeschichte und den daraus resultierenden Verpflichtungen zu stellen.
Neben der zentralen Veranstaltung im Landtag finden auch in anderen Städten wichtige Gedenkveranstaltungen statt, bei denen der VDSR-BW vertreten ist. In Mannheim und Heidelberg liegt der Fokus in diesem Jahr auf den jüdischen Opfern des Holocausts. Bei der Gedenkveranstaltung in Freiburg steht die NS-„Euthanasie“ und die Folgen für die Familien der Ermordeten im Mittelpunkt. In Karlsruhe wird besonders der Sinti und Roma gedacht, die im Nationalsozialismus systematisch ermordet wurden. Über 500.000 Sinti und Roma fielen der nationalsozialistischen Vernichtung zum Opfer. Von den deutschen Sinti und Roma wurden 90% ermordet.
Im kommenden Jahr rückt der Arbeitskreis der Opfergruppen die Jenischen in den Mittelpunkt. Der vergessene Opfergruppe der Jenischen wird 2026 eine Gedenkveranstaltung im Landtag gewidmet sein. Die Jenischen waren, ähnlich wie Sinti und Roma, von Diskriminierung und Verfolgung betroffen. Unter der NS-Diktatur wurden sie als „Asoziale” stigmatisiert, verfolgt und ermordet. Viele wurden in Konzentrationslagern interniert und bis in die 1980er Jahre wurden Kinder systematisch aus ihren Familien genommen, was zu anhaltenden Traumata führt.
Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz-Birkenau rufen wir als VDSR-BW dazu auf, sich mit den Auswirkungen einer faschistischen Diktatur und der anhaltenden Verfolgung und Stigmatisierung von Sinti und Roma bis in die Gegenwart auseinanderzusetzen.
Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informationen, Hintergrundgespräche oder die Vermittlung von Interviewpartner*innen zur Verfügung.
Kontakt:
Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e. V.
B7, 16 | 68159 Mannheim
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Emma Teuwen | presse@sinti-roma.com | +49 152 5333 7777