Am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin, direkt gegenüber dem Reichstagsgebäude, erinnerten am Abend des 2. August 2022 die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, RomnoKher, die Hildegard Lagrenne Stiftung und RomaTrial an die Ermordung der letzten etwa 4.300 Sinti und Roma, die bis zum Tag der “Liquidation” im sogenannten “Zigeunerfamilienlager” in Auschwitz-Birkenau verblieben waren. Sie alle wurden in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 gegen ihren verzweifelten Widerstand in die Gaskammern getrieben, ermordet und verbrannt.
In ihrer Gedenkrede dankte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth, dem Engagement von Überlebenden wie Zilli Schmidt gegen das Vergessen. Die Kulturstaatsministerin legte auch ein Bekenntnis zur Unverletzlichkeit des Denkmals und zur Bekämpfung des Antiziganismus in der Gesellschaft ab.
Nach einführenden Worten von Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal, und der Rede von Claudia Roth rezitierten Verena Lehmann, Referentin des VDSR-BW sowie Vorstandsmitglied der Hildegard Lagrenne Stiftung, und Daniel Strauß, Vorsitzender des VDSR-BW, das Gedicht “Auschwitz” von Santino Spinelli auf Deutsch und auf Romanes. Im Mittelpunkt der Gedenkfeier stand die Lesung von Erinnerungsfragmenten über den Völkermord, etwa von Zilli Schmidt, Otto Rosenberger, Elisabeth Guttenberg, Ewald Hanstein und Reinhard Florian. Zu den Lesenden gehörten Petra Rosenberg, Helmut Metzner, Gianni Jovanovic, Hristo Kyuchukov, Stefan Vogt und Judith Kessler. Der Europaabgeordnete Romeo Franz trug Erinnerungssplitter vor, die von seiner Suche nach Spuren von im Holocaust ermordeten Angehörigen berichteten.