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Robert Trapp, Elke Banabak, Madeleine Kehrer und Armani Spindler vor dem Eingang des Lern- und Gedenkorts Hotel Silber
Robert Trapp, Elke Banabak, Madeleine Kehrer und Armani Spindler vor dem Eingang des Lern- und Gedenkorts Hotel Silber
Erinnerungsarbeit der Zukunft
Erinnerungsarbeit der Zukunft
Junge Sinti stellen ihren Film "Das Lager am Rande der Stadt" in Stuttgart vor
Junge Sinti stellen ihren Film "Das Lager am Rande der Stadt" in Stuttgart vor

In Erin­ne­rung an die ver­folg­ten und ermor­de­ten Sin­ti und Roma haben sich für den Film “Das Lager am Ran­de der Stadt” jun­ge Men­schen aus der Min­der­heit auf Spu­ren­su­che in Ravens­burg bege­ben, um die Geschich­te ihrer ver­folg­ten Fami­li­en und ermor­de­ten Ange­hö­ri­gen zu rekonstruieren. 

Ihr Pro­jekt führ­te sie an den heu­te völ­lig unmar­kier­ten Ort des eins­ti­gen Zwangs­la­gers Ummen­win­kel und ins Muse­um Hum­pis-Quar­tier in Ravens­burg, wo eine Aus­stel­lung über die Ver­fol­gung der Sin­ti im Natio­nal­so­zia­lis­mus zu sehen war, sowie nach Mann­heim zur 97-jäh­ri­gen Ausch­witz­über­le­ben­den Zil­li Schmidt. 

Der Film, der sie auf ihrer Spu­ren­su­che beglei­tet hat, ist ein ener­gi­sches Plä­doy­er für leben­di­ge Gedenk­ar­beit in der Gegen­wart. Er zeigt, wie wich­tig das Enga­ge­ment jun­ger Men­schen ist und wie wir­kungs­voll auch die Zeit­zeu­gen­schaft der nach­ge­bo­re­nen Gene­ra­tio­nen des Völ­ker­mords sein kann – wäh­rend das Ende der unmit­tel­ba­ren Zeit­zeu­gen­schaft nun lei­der unwie­der­bring­lich näher­rückt. Die­ser bemer­kens­wer­te Film ent­stand im Rah­men des außer­schu­li­schen Lern- und Begeg­nungs­orts Rom­noK­her des VDSR-BW und wur­de bei der Gedenk­stun­de des Land­tags von Baden-Würt­tem­berg für die Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus am 27. Janu­ar 2022 uraufgeführt.

Im Stutt­gar­ter Gedenk­ort Hotel Sil­ber wur­de die­ser Film am 8. April 2022 einer wei­te­ren Öffent­lich­keit prä­sen­tiert und im Anschluss dis­ku­tiert. Die­se Ver­an­stal­tung konn­te der VDSR-BW gemein­sam mit der Initia­ti­ve Lern- und Gedenk­ort Hotel Sil­ber durch­füh­ren, um gera­de auch zum Inter­na­tio­na­len Roma­ni Day ein Zei­chen für in die Zukunft wir­ken­de Erin­ne­rungs­ar­beit zu set­zen. Zur Ein­füh­rung sprach Elke Bana­bak, Vor­stands­mit­glied der Geden­kinitia­ti­ve. Chris­ti­ne Bast, eine der bei­den Koor­di­na­to­rin­nen des Lern­ort-Pro­gramms des VDSR-BW, mode­rier­te das Gespräch. 

Made­lei­ne Keh­rer, Arma­ni Spind­ler und Robert Trapp berich­te­ten davon, wie sie durch die Arbeit am Film selbst neue Per­spek­ti­ven ent­wi­ckeln konn­ten. Sie beton­ten, wie wich­tig die Erin­ne­rungs­ar­beit gera­de für jun­ge Leu­te ist, die sich nur mit neu­en Zugän­gen errei­chen las­sen. Die drei Haupt­per­so­nen des Films set­zen sich als Zeit­zeu­gen der drit­ten Gene­ra­ti­on für wei­ter­ge­hen­de Auf­ar­bei­tung ein und haben gera­de auch eine Wei­ter­bil­dung des VDSR-BW als Auf­klä­rungs­re­fe­ren­tin­nen und ‑refe­ren­ten gegen Anti­zi­ga­nis­mus absol­viert. Sie ste­hen für das Begeg­nungs­pro­gramm an Schu­len und in Bil­dungs­ein­rich­tun­gen zur Ver­fü­gung, das über den Lern­ort Rom­noK­her des VDSR-BW ange­fragt wer­den kann. 

Beitrag erstellt am 11.04.2022

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