Lernen über Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma und antiziganismuskritische Bildung erfahren immer größere Aufmerksamkeit, seit Ende 2022 die Kultusministerkonferenz eine Empfehlung dazu verabschiedet hat. In Baden-Württemberg steht das Thema dank der Arbeit des VDSR-BW seit 2016 in den Bildungsplänen und ist schon seit 2013 fest im Staatsvertrag, der als Landesgesetz gilt, verankert. Die Bildungsabteilung des VDSR-BW bietet als Lernort RomnoKher sowohl im Mannheimer Sitz des Landesverbands als auch im ganzen Land einzigartige Bildungserlebnisse zu diesem Thema. Unter der Leitung der Bildungskoordinatorin und wissenschaftlichen Referentin Christine Bast und des wissenschaftlichen Leiters Dr. Tim Müller wurde ein forschungsnahes, theoretisch reflektiertes, permanent weiterentwickeltes, zugleich auch pädagogisch ansprechendes, altersangepasstes, dialogisch gestaltetes und zum Entdecken einladendes Programm entworfen, das die Schwerpunktmodule “Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma”, “Vorurteile und Antiziganismus”, “Widerstand” sowie “Demokratie, Minderheiten und Menschenrechte” anbietet und für alle Altersstufen ab der Grundschule offen ist. Dabei werden die Handlungsmacht der Menschen sowie neben Kontinuitäten der Verfolgung auch Konstellationen des Miteinanders in den Mittelpunkt gerückt. Auch Lehrkräftefortbildungen und Schulungen für weitere Fachkräfte gehören zu den Aufgaben des Lernorts. Eine kleine Materialsammlung, die auch gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung erstellte Unterrichtsanleitungen enthält, ist auf der Website des VDSR-BW zugänglich. Weiteres Lernmaterial befindet sich in Vorbereitung.
Bildungseinrichtungen auf Landes- und Bundesebene sowie Netzwerke des Gedenkens und von Selbstorganisationen lassen sich von der Arbeit des Lernorts RomnoKher anregen, wofür u.a. eine Fülle von Präsentationen und Schulungen an anderen Einrichtungen in jüngster Zeit stehen – wie Schulungen für die Führungskräfte sowie die Pressesprecherinnen und Pressesprecher der Landespolizei (18./19. Oktober bzw. 9. November), die Vorstellung und Diskussion der Arbeit beim bundesweiten Netzwerktreffen “Jugend erinnert” an der Topographie des Terrors in Berlin (14./15. November), die Mitwirkung an der “Wissenskampagne” zur Aufklärung über Sinti und Roma (30. November) sowie zahlreiche Lernveranstaltungen mit Studierenden sowie Schülerinnen und Schülern.
Ein Meilenstein steht nun unmittelbar vor den Ferien bevor: ein verpflichtender Lehrgang zum Thema Antiziganismus in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) des Kultusministeriums Baden-Württemberg vom 18. bis 20. Dezember in der Außenstelle des ZSL in Bad Wildbad. Die Arbeit des Lernort RomnoKher setzt Maßstäbe und ist zugleich an der stetigen Verbesserung des eigenen Angebots sowie am Ausbau von Kooperationen interessiert.
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