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Neubau ohne Transparenz und Teilhabe: Pressemitteilung 
Neubau ohne Transparenz und Teilhabe: Pressemitteilung 
Der baden-württembergische Landesvorsitzende der Sinti und Roma, Daniel Strauß, diskutiert das Großprojekt eines Dokumentationszentrums in Heidelberg: Irreführende Berichterstattung – der VDSR-BW unterstützt den Neubau, wünscht sich aber Transparenz und Teilhabe
Der baden-württembergische Landesvorsitzende der Sinti und Roma, Daniel Strauß, diskutiert das Großprojekt eines Dokumentationszentrums in Heidelberg: Irreführende Berichterstattung – der VDSR-BW unterstützt den Neubau, wünscht sich aber Transparenz und Teilhabe

Pres­se­mit­tei­lung, 17. Juli 2024. – Der Lan­des­vor­sit­zen­de des Ver­bands Deut­scher Sin­ti und Roma, Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg (VDSR-BW), Dani­el Strauß, wird am mor­gi­gen Don­ners­tag, dem 18. Juli 2024, um 19 Uhr im alten Karls­tor­bahn­hof in Hei­del­berg an einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung der Bür­ger­initia­ti­ve Bebau­ungs­plan Bre­men­eck, des Ver­eins Alt-Hei­del­berg sowie der Bür­ger für Hei­del­berg teilnehmen. 

Der Ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma, Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg ist der wohl größ­te Lan­des­ver­band der natio­na­len Min­der­heit der deut­schen Sin­ti und Roma in der Bun­des­re­pu­blik und seit 2013 durch den ers­ten, als Lan­des­ge­setz ver­ab­schie­de­ten Staats­ver­trag der Part­ner des Lan­des Baden-Würt­tem­berg in allen Sin­ti und Roma betref­fen­den Belangen. 

Im Mit­tel­punkt der Dis­kus­si­on am 18. Juli steht das Neu­bau­vor­ha­ben des Doku­men­ta­ti­ons- und Kul­tur­zen­trums Deut­scher Sin­ti und Roma, das auch die Büros des Zen­tral­rats Deut­scher Sin­ti und Roma beher­bergt, aber eine unab­hän­gi­ge Kul­tur­ein­rich­tung ist, die aus Mit­teln des Bun­des und des Lan­des Baden-Würt­tem­berg finan­ziert wird. 

Neben Roma­ni Rose, der Vor­sit­zen­der des Zen­tral­rats Deut­scher Sin­ti und Roma sowie zugleich Vor­stands­vor­sit­zen­der, Kura­to­ri­ums­vor­sit­zen­der und Geschäfts­füh­rer des Doku­men­ta­ti­ons- und Kul­tur­zen­trums Deut­scher Sin­ti und Roma ist, wur­den ande­re Ver­tre­tun­gen der Sin­ti und Roma zu die­sem Gespräch ein­ge­la­den. Der Bericht­erstat­tung zufol­ge steht Roma­ni Rose für den offe­nen Aus­tausch nicht zur Ver­fü­gung. Die ande­ren gro­ßen Orga­ni­sa­tio­nen der natio­na­len Min­der­heit der deut­schen Sin­ti und Roma – die Sin­ti-Alli­anz Deutsch­land, die Bun­des­ver­ei­ni­gung der Sin­ti und Roma – haben die Ein­la­dung ange­nom­men. Dani­el Strauß wird als Co-Vor­sit­zen­der der Bun­des­ver­ei­ni­gung und als Lan­des­vor­sit­zen­der des VDSR-BW an dem Podi­um teilnehmen. 

Die von pater­na­lis­ti­schen Tönen und dar­in zum Aus­druck kom­men­dem laten­ten Anti­zi­ga­nis­mus nicht freie Bericht­erstat­tung der „Rhein-Neckar-Zei­tung“ (16.07.2024), die bun­des­weit von Medi­en auf­ge­grif­fen wur­de, stellt wesent­li­che Sach­ver­hal­te zu die­sem Gespräch falsch dar und ver­wei­gert der Min­der­heit der Sin­ti und Roma das, was eine offe­ne demo­kra­ti­sche Gesell­schaft aus­macht: Plu­ra­lis­mus, Viel­falt, Trans­pa­renz und Teilhabe. 

Es gibt Kon­flik­te in der natio­na­len Min­der­heit der Sin­ti und Roma, aber das ist der zu wün­schen­de Nor­mal­zu­stand in einer Demo­kra­tie – oder soll dies Men­schen aus der Min­der­heit ver­wehrt sein? 

Muss der Lan­des­vor­sit­zen­de der Sin­ti und Roma die einst­mals der libe­ra­len Demo­kra­tie ver­pflich­te­te „Rhein-Neckar-Zei­tung“ und die ihre Behaup­tun­gen unge­prüft über­neh­men­den Medi­en an den gro­ßen libe­ra­len Demo­kra­tie­theo­re­ti­ker Ralf Dah­ren­dorf erinnern? 

Dah­ren­dorfs zen­tra­le Ein­sicht: „Kon­flikt ist Frei­heit, weil durch ihn allein die Viel­falt und Unver­ein­bar­keit mensch­li­cher Inter­es­sen und Wün­sche in einer Welt noto­ri­scher Unge­wiss­heit ange­mes­se­nen Aus­druck fin­den kann.“ Die­se Frei­heit wird durch sol­che irre­füh­ren­de, par­tei­ische, ein­sei­ti­ge Bericht­erstat­tung den deut­schen Sin­ti und Roma – sowie auch den zuge­wan­der­ten und den in unse­rem Land als Geflüch­te­te Schutz suchen­den Roma – verweigert.

Tat­sa­che ist:

  1. Der Ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma, Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg, unter­stützt aus vol­ler Über­zeu­gung – eben­so wie die Bun­des­ver­ei­ni­gung der Sin­ti und Roma – einen Neu­bau des Doku­men­ta­ti­ons- und Kul­tur­zen­trums Deut­scher Sin­ti und Roma in Hei­del­berg. Alle anders­lau­ten­den Aus­sa­gen sind unwahr. 
  2. Der VDSR-BW und die Bun­des­ver­ei­ni­gung der Sin­ti und Roma for­dern Teil­ha­be und Trans­pa­renz in dem zu einem Neu­bau füh­ren­den Prozess.
  3. Das Doku­men­ta­ti­ons- und Kul­tur­zen­trum Deut­scher Sin­ti und Roma ist nicht die Kul­tur­ab­tei­lung des Zen­tral­rats, son­dern die füh­ren­de kul­tu­rel­le Ein­rich­tung für die gesam­te natio­na­le Min­der­heit der Sin­ti und Roma in Deutsch­land. Die För­de­rung des Bun­des wie des Lan­des Baden-Würt­tem­berg steht unter der Maß­ga­be, dass sich die gesam­te Min­der­heit – mit ihren meh­re­ren gro­ßen und vie­len klei­nen Ver­bän­den und Ver­ei­nen – dar­in wider­ge­spie­gelt sieht.
  4. Der als Lan­des­ge­setz gel­ten­de Staats­ver­trag des Lan­des Baden-Würt­tem­berg mit dem VDSR-BW – in sei­ner aktu­el­len Fas­sung am 19. Dezem­ber 2018 vom Land­tag von Baden-Würt­tem­berg ver­ab­schie­det –, sieht die Mit­spra­che und Zustän­dig­keit des Lan­des­ver­bands in Fra­gen der Kul­tur und der Doku­men­ta­ti­on vor. Der Wunsch des VDSR-BW nach Teil­ha­be und Trans­pa­renz ist auch in die­sem gesetz­li­chen Anspruch begründet. 
  5. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren hat der Vor­stand des Doku­men­ta­ti­ons- und Kul­tur­zen­trums Deut­scher Sin­ti und Roma jedes Gespräch ver­wei­gert. Der Ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma, Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg, begrüßt es dar­um – eben­so wie die Bun­des­ver­ei­ni­gung der Sin­ti und Roma und die Sin­ti-Alli­anz Deutsch­land –, wenn nun die Hei­del­ber­ger Bür­ger­schaft einen Raum des Gesprächs schafft, was der „Bau­herr“ der nicht im Zen­tral­rat orga­ni­sier­ten Mehr­heit der Sin­ti und Roma in Deutsch­land bis­lang verwehrte. 

Mit­ein­an­der zu reden ist eine demo­kra­ti­sche Tugend und eine mensch­li­che Pflicht. Trans­pa­renz für die Öffent­lich­keit und Teil­ha­be für die­je­ni­gen, denen der Neu­bau auch die­nen soll, ein­zu­for­dern ist nicht gleich­be­deu­tend mit einer Ableh­nung des Neu­baus. Das kann nur eine Pres­se behaup­ten, die sich ihrer Ver­ant­wor­tung ent­le­digt hat und ein­sei­tig Res­sen­ti­ments schü­ren will. 

Der Ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma, Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg, for­dert die vie­len ver­ant­wort­li­chen Medi­en­schaf­fen­den und Pres­se­häu­ser in unse­rem Land auf, sich dem The­ma des Neu­baus des Doku­men­ta­ti­ons- und Kul­tur­zen­trums Deut­scher Sin­ti und Roma mit der gebo­te­nen Sorg­falt zu wid­men und die Viel­falt inner­halb der Min­der­heit der deut­schen Sin­ti und Roma anzuerkennen. 

Dani­el Strauß steht für Pres­se­an­fra­gen zur Verfügung. 

Kon­takt:

Ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma, Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg e. V.
B7, 16 | 68159 Mann­heim
Pres­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Emma Teu­wen | presse@sinti-roma.com | +49 152 5333 7777
www.sinti-roma.com
facebook.com/vdsr.bw 
[instagram.com/verband.sinti.roma.bw/]

Beitrag erstellt am 17.07.2024

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