Jovica Arvanitelli, Mitarbeiter des Landesverbands und einer der Projektkoordinatoren von ReFIT, traf sich am 4. Mai 2022 mit Vertreterinnen und Vertretern der Landeshauptstadt Stuttgart, der Beratungsstelle des Diakonischen Werkes Württemberg, der Bürgerstiftung Stuttgart und Engagierten in der Sammelunterkunft Schleyerhalle in Stuttgart. Mit dabei vertreten war auch die ukrainische Roma-Organisation „Cirikli“ mit ihrer Geschäftsführerin Zola Kondur.
Berit Heyn, Mitarbeiterin der Wohnungsnotfallhilfe der Stadt Stuttgart, informierte sich über die Lage der Menschen vor Ort und betonte, dass alle Geflüchteten gleichberechtigt und allein entsprechend ihren Bedürfnissen unterstützt werden müssen. Das Zusammenleben unterschiedlicher ethnischer und kultureller Gruppen und Minderheiten auf engstem Raum stellt mitunter eine Herausforderung dar. Um daraus resultierende Konflikte zukünftig rechtzeitig zu erkennen und möglichst auch beizulegen, wurde der Landesverband um Unterstützung angefragt. Über Jovica Arvanitelli wurde auch der Kontakt zu Zola Kondur hergestellt.
Die Bürgerstiftung Stuttgart beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit der Situation von Menschen aus Osteuropa, unter ihnen viele Mitglieder der Minderheit, die unter prekären Bedingungen in Stuttgart leben. Sie hat zu diesem Thema einen Runden Tisch initiiert, mit der Zielsetzung, die Lebensbedingungen dieser Menschen zu verbessern. Seit Ausbruch des Krieges sind auch viele Roma aus der Ukraine nach Stuttgart gekommen, um hier Zuflucht zu suchen.
Beim Treffen in der Sammelunterkunft wurden folgende Fragestellungen erläutert: Was sind die Möglichkeiten der Stadt, um der herausfordernden Situation in den Unterkünften zu begegnen? Wie können der Verein „Cirikli“ und Zola Kondur als Stimme ukrainischer Roma dabei eingebunden werden und wie kann die Bürgerstiftung Stuttgart diesen Prozess unterstützen?
Der VDSR-BW kann vielfältige Unterstützung einbringen, etwa durch bereits vielerorts erfolgreiche Schulungen der Haupt- und Ehrenamtlichen, die so ein besseres Verständnis der Bedürfnisse der Minderheit erhalten, und die Vermittlung weiterer Erfahrungen, Erkenntnisse und Techniken aus dem Programm ReFIT sowie durch Dolmetschen, Mediation und regelmäßige Begleitung der Beratungstätigkeit vor Ort.
Das gemeinsame Ziel besteht darin, dass alle Geflüchteten gleich behandelt werden. Alle Angebote für Geflüchtete sollen gleichberechtigt und barrierefrei auch für Angehörige der Minderheit nutzbar sein. Jeder Form von Antiziganismus muss entschlossen entgegengetreten werden.