Am 8. Dezember hielten Jovica Arvanitelli, Referent in der Beratungsstelle und Projektkoordinator von ReFIT, und Dr. Tim Müller, wissenschaftlicher Leiter des VDSR-BW, einen Vortrag im Rahmen des “Studium Generale” an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen.
Der historische Vortragsteil “Sinti und Roma – eine deutsche Geschichte” stellte nicht nur Kontinuitäten des Antiziganismus, sondern auch die Gestaltungsmacht und das politische Selbstbewusstsein von Sinti und Roma in der deutschen Geschichte sowie die wechselnden Konstellationen des Miteinanders vor. Die Rolle der Polizei – in der Frühen Neuzeit ein Berufsfeld, in dem viele Sinti Dienst taten, seit dem späten 19. Jahrhundert das zentrale Instrument der Verfolgung von Sinti und Roma – wurde dabei diskutiert. Im zweiten Vortragsteil standen aktuelle Herausforderungen und Erfolge im Vordergrund. Gemeinsam mit den Studierenden, die sich an der Hochschule überwiegend für den gehobenen Dienst der Polizei qualifizieren, wurden Situationen erörtert, in denen sich Beratungs- und Polizeiarbeit begegnen und vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen zur Entspannung und Lösung beitragen.
Dieser Vortrag auf Einladung der Professorinnen Ulrike Wagener und Waltraud Müller-Franke war die erste gemeinsame Veranstaltung im Rahmen einer mit dem Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg vereinbarten systematischen Beteiligung des VDSR-BW an der Polizeiaus- und ‑fortbildung in Baden-Württemberg.