Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2025 weihte der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V. (VDSR-BW), feierlich den neuen Zilli Schmidt-Saal im Kulturhaus Romnokher ein. Diese besondere Ehrung erinnert an das Leben und Vermächtnis von Zilli Schmidt, einer Überlebenden des nationalsozialistischen Völkermords an den Sinti und Roma, deren unermüdlicher Kampf für Gerechtigkeit und Anerkennung unvergessen bleibt.
Der Vorstand und das Team des VDSR-BW waren zu diesem feierlichen Anlass anwesend. Eine besondere Rede hielt unsere RomnoKher-Mitarbeiterin und Leiterin des Projekt Starke Stimmen 2.0 Manja Schücker-Weiss, in der sie an das beeindruckende Leben von Zilli Schmidt erinnerte.
Zilli Schmidt wurde am 10. Juli 1924 in Thüringen geboren und überlebte den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma. Die Nationalsozialisten ermordeten ihre Eltern, Geschwister und ihre kleine Tochter Gretel. Nach ihrer Flucht im Jahr 1945 kämpfte sie jahrzehntelang für Anerkennung und Gerechtigkeit, insbesondere in ihrem Entschädigungsprozess, der sich über zwölf Jahre hinzog. 1988 sagte sie als Zeugin im Prozess gegen den SS-Rottenführer Ernst-August König aus und bewies dabei außergewöhnlichen Mut und Standhaftigkeit.
„Ich habe für meine Sinti gekämpft. Das ist auch, was Gott will, und das war mein Auftrag, was ich noch gemacht hab im Leben“, sagte Zilli. Für ihr Engagement erhielt sie 2021 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2022 den Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma des VDSR-BW. Am 21. Oktober 2022 verstarb sie in Mannheim, doch ihr Erbe bleibt lebendig.
Zilli Schmidt ist und bleibt ein Vorbild – besonders für Frauen. Ihr Geist wird in diesem Raum weiterleben, wenn wir uns treffen, diskutieren und für unsere Zukunft arbeiten. Mit der Einweihung des Zilli Schmidt-Saals setzt der VDSR-BW ein klares Zeichen für das Gedenken und die Wertschätzung der starken Frauen unserer Minderheit.