Im März 1943 wurden fast 500 Sinti und Roma aus dem Gebiet des heutigen Landes Baden-Württemberg nach Auschwitz deportiert. Die reichsweiten Märzdeportationen waren die Folge des “Auschwitz-Erlasses” vom Dezember 1942, mit dem Heinrich Himmler als Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei die Radikalisierung und Systematisierung des Völkermords an den Sinti und Roma befohlen hatte.
Am 15. März 1943, vor 80 Jahren, fand der erste und größte Abtransport statt: Über den Nordbahnhof Stuttgart wurden 234 Sinti nach Auschwitz-Birkenau verschleppt. Fast alle wurden dort ermordet. In ganz Europa fielen bis zu 500.000 Sinti und Roma dem nationalsozialistischen Völkermord zum Opfer, den SS, Polizei, Wehrmacht und deutsche Verbündete verübten, mit der Unterstützung der Bahn und vieler anderer gesellschaftlicher Kräfte. Die Deportationen fanden vielfach vor aller Augen statt.
Die zentrale Gedenkveranstaltung findet am 15. März 2023 um 11 Uhr im Neuen Schloss in Stuttgart statt. Die Teilnahme ist nur auf Einladung möglich.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Landesvorsitzende Daniel Strauß werden an diesem Gedenktag reden. Junge Sinti und Roma werden in einer vom VDSR-BW erarbeiteten szenischen Lesung Erinnerungssplitter überlebender Verfolgter vortragen. Musikalisch wird das Gedenken von einem Streichtrio umrahmt, das aus Musikern der Roma und Sinti-Philharmoniker gebildet wird.
Weitere Gedenkveranstaltungen finden an diesem Tag statt und lassen sich über den zum Download zur Verfügung stehenden Flyer finden: Ein Gottesdienst um 14 Uhr in der Domkirche St. Eberhard, die Gedenkveranstaltung um 16 Uhr am Zeichen der Erinnerung, dem einstigen Deportationsbahnhof (Nordbahnhof), unter Beteiligung des Landesvorsitzenden Daniel Strauß, sowie die Möglichkeit zu Reflexion und Gespräch um 18 Uhr im Erinnerungsort “Hotel Silber”.