Wie kann historische Bildung in einer Gesellschaft der Vielfalt gelingen? Wie lassen sich Wissen über die Geschichte und diskriminierungskritisches Handeln miteinander verknüpfen? Diese Diskussionsrunde ausgewiesener Expertinnen fragt angesichts aktueller Diskussionen um Postkolonialismus und Erinnerungskultur mit Blick auf Sinti und Roma danach, wie die Geschichte von Deutschen, die über Jahrhunderte als „nicht zugehörig“ definiert und diskriminiert wurden, ins Zentrum der historischen Bildungsarbeit an Schulen und außerschulischen Lernorten gerückt werden kann. Die Auflösung eines nationalen, ethnozentrischen Metanarrativs bietet die Chance einer pluraleren historischen Bildung, die der Heterogenität der Gesellschaft gerechter wird. Historisches Wissen hat direkt mit unserem Handeln zu tun: Die Prävention von Antiziganismus und anderen Formen der Diskriminierung hängt von der Bereitschaft zur Selbstkritik und zum Zuhören ab. Ein Bewusstsein unserer blinden Flecken lässt uns zu „reflektierten Rassisten“ werden – eine Voraussetzung dafür, langfristig den in die Tiefenstrukturen unserer Bildung eingeschriebenen Rassismus zu überwinden.
Die Expertinnen Professor Dr. Bärbel Völkel (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg), Nadine Küßner (Arbeitsstelle Antiziganismusprävention, Pädagogische Hochschule Heidelberg) und Jessica Kemfelja (Koordinatorin Lernort RomnoKher, Verband Deutscher Sinti und Roma, Mannheim) diskutieren die Problemlage und Grundsatzfragen, aber auch praktische Anregungen für den Bildungsalltag.
Die Veranstaltung wird live auf unserem Youtube-Kanal RomnoKher unter https://youtu.be/mzVOFTX_H6s übertragen. Für eine Teilnahme an der Diskussion in der Videokonferenz bitten wir um Voranmeldung unter info@sinti-roma.com.
In Kooperation mit der Mannheimer Abendakademie und gefördert durch den Aktionsfonds „Zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechtsradikalismus, Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus und Antiziganismus“ der Stadt Mannheim.